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Finanzieller Zuschuss für Azubis: Wann steht er dir zu?

Du hast deinen Wunsch-Ausbildungsplatz gefunden. Bald geht es mit der Ausbildung los. Du freust dich schon total. Doch bis dahin muss noch so vieles vorbereitet werden. Denn um dir deinen Traum zu verwirklichen, musst du in eine andere Stadt ziehen. 700 Kilometer liegen zwischen deinem Elternhaus und deinem Ausbildungsplatz. Zum ersten Mal auf eigenen Beinen stehen: Ob das klappt? Und vor allem: Kommst du finanziell über die Runden? Mit Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) ganz bestimmt. Was es damit auf sich hat, das erfährst du hier!

Berufsausbildungsbeihilfe: Was ist das?

Die Berufsausbildungsbeihilfe ist eine finanzielle Unterstützung für Auszubildende, die einen staatlich anerkannten Ausbildungsberuf erlernen und wegen zu großer Entfernung zwischen Elternhaus und Ausbildungsstätte oder aufgrund von sozialer Schwierigkeiten auf eine eigene Wohnung angewiesen sind.

Welche Voraussetzungen sind für Berufsausbildungsbeihilfe erforderlich?

Um Anspruch auf Berufsausbildungsbeihilfe zu haben, muss Folgendes auf dich zutreffen:

  • du hast einen abgeschlossenen Ausbildungsvertrag oder nimmst an einer Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BvB) teil
  • du absolvierst eine Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf
  • du lebst in einer eigenen Wohnung

 Zudem muss mindestens einer der folgenden Punkte auf dich zutreffen:

  • du bist mindestens 18 Jahre alt
  • du bist verheiratet oder lebst in einer Lebenspartnerschaft
  • du hast ein Kind
  • aus schwerwiegenden sozialen Gründen lebst du nicht bei deinen Eltern

Bist du noch minderjährig, muss deine Ausbildungsstelle so weit von deinem Elternhaus entfernt liegen, dass ein tägliches Pendeln unzumutbar ist und du auf eine eigene Wohnung angewiesen bist. Was zumutbar ist und was nicht, wird im Einzelfall entschieden.

Berufsausbildungsbeihilfe: Wann hast du keinen Anspruch?

Dir steht keine Berufsausbildungsbeihilfe zu, wenn

  • du bei deinen Eltern wohnst
  • du eine schulische Ausbildung machst
  • du schon eine Ausbildung oder ein Studium abgeschlossen hast
  • du andere finanzielle Unterstützung bekommst, die mit der BAB vergleichbar ist.
Wie viel Berufsausbildungsbeihilfe steht mir zu?

Die Höhe der Berufsausbildungsbeihilfe lässt sich nicht pauschal bestimmen. Sie ist abhängig von

  • deinem Einkommen
  • dem Einkommen deiner Eltern
  • dem Einkommen deines Partners, falls du verheiratet bist.

Der aktuelle Höchstsatz liegt bei 781 Euro im Monat. Er setzt sich zusammen aus 421 Euro an Grundbedarf sowie einem Mietzuschuss von 360 Euro. Hinzu können erstattungsfähige Fahrtkosten kommen für den Weg zur Arbeit sowie für einen monatlichen Besuch bei den Eltern.

Wie viel Berufsausbildungsbeihilfe dir zusteht, kannst du über den BAB-Rechner auf der Webseite der Agentur für Arbeit herausfinden. 

Übrigens: Falls das Einkommen deiner Eltern einen bestimmten Betrag übersteigt, hast du keinen Anspruch auf BAB. Dann sollten dich deine Eltern finanziell unterstützen.

Wie lange bekomme ich Berufsausbildungsbeihilfe?

Anspruch auf Berufsausbildungsbeihilfe hast du während deiner gesamten Ausbildungsdauer. Allerdings wird die Höhe jedes Jahr neu ermittelt. Schließlich steigt deine Ausbildungsvergütung von Jahr zu Jahr etwas an.

Wie beantrage ich Berufsausbildungsbeihilfe?

Die Berufsausbildungsbeihilfe beantragst du bei der für dich zuständigen Agentur für Arbeit.

Diese Unterlagen brauchst du dafür:

  • deinen Ausbildungsvertrag
  • einen Nachweis über die Höhe deiner Ausbildungsvergütung
  • den ausgefüllten Fragebogen zu deinem Ausbildungsbetrieb
  • deinen Mietvertrag
  • den Steuerbescheid oder die Jahreslohnbescheinigung deiner Eltern aus dem Vorjahr
  • falls du verheiratet bist oder in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft lebst: den Steuerbescheid oder die Jahreslohnbescheinigung deines Partners aus dem Vorjahr
Muss ich die BAB nach der Ausbildung zurückzahlen?

Nein, die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) ist kein Darlehen, das du zurückzahlen musst. Es handelt sich um einen staatlichen Zuschuss.

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