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Krankenversicherung, Hausrat und BU: Worauf kommt es an?

Steht dein Ausbildungsbeginn vor der Tür? Dann ist es an der Zeit, dass du dich mit dem Thema Versicherungen auseinandersetzt. Sind Jugendliche während der Schulzeit bei ihren Eltern mitversichert, so ändert sich das, sobald du ein eigenes Einkommen erzielst. Versicherungsanbieter versuchen dir dann häufig diese und jene Versicherung schmackhaft zu machen. Aber nicht jede davon ist sinnvoll – zumal es dir dein Auszubildendengehalt kaum ermöglichen wird, dich gegen sämtliche Eventualitäten abzusichern. Welche Versicherungen brauchst du als Azubi wirklich? Wo lohnt es sich, zu investieren? Hier findest du einen Überblick.

Krankenversicherung – ein Must-have

Als Schülerin und Schüler bist du mit deinen Eltern über die Familienversicherung krankenversichert – entweder gesetzlich oder privat. Sobald du dein eigenes Einkommen als Azubi verdienst, musst du dich selbst krankenversichern. In der Regel bist du als Auszubildende:r in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert. Die Beiträge für die Krankenkasse werden automatisch mit deiner Gehaltsabrechnung verrechnet. Bei der Wahl der Krankenkasse bist du frei. Diese kannst du dir bis zu 14 Tage nach dem Beginn deiner Ausbildung selbst aussuchen. Bist du öfter im Ausland unterwegs, lohnt sich auch eine Auslandsreisekrankenversicherung. Diese gibt es meist für kleines Geld.

Übrigens: Als Student:in verhält es sich mit der Krankenversicherung etwas anders: Da bist du meist bis zum 25. Lebensjahr über deine Eltern in der gesetzlichen Krankenkasse beitragsfrei über die Familienversicherung mitversichert. Ausnahme: Verdienst du bei einem Studentenjob mehr als 520 Euro im Monat, musst du dich selbst versichern – bei Jobs in den Semesterferien sieht das jedoch wieder anders aus. Sind deine Eltern nicht gesetzlich, sondern privat versichert, muss der Vertrag beitragspflichtig fortgeführt werden.

Private Haftpflichtversicherung – ein Good-to-have

Ungewollte Schäden am Eigentum anderer passieren schneller, als man denkt. Stell dir vor, dir fällt das Handy deines Kollegen aus der Hand oder deine Katze zerkratzt die teure Lederhandtasche deiner Freundin. Hast du keine Haftpflichtversicherung, musst du für den Schaden selbst aufkommen. Eine Haftpflichtversicherung ist deshalb unverzichtbar.

Doch ehe du selbst eine abschließt, solltest du dich schlau machen, ob du vielleicht sogar als Familienangehörige:r über die Haftpflichtpolice deiner Eltern mitversichert bist. Das ist häufig der Fall – zumindest bis zu einem gewissen Alter (in der Regel 25 Jahre). Bei abgeschlossener Ausbildung oder ab einem gewissen Alter kommst du um einen eigenen Versicherungsvertrag nicht drum herum.

Berufsunfähigkeitsversicherung – eine Empfehlung

Um deinen Lebensunterhalt sicherzustellen, ist deine Arbeitskraft unverzichtbar. Was ist aber, wenn du durch einen Unfall oder eine längerfristige Erkrankung deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst? Hier droht der existenzielle Ruin. Gerade in der Ausbildung oder am Anfang deines Berufslebens hast du keine oder nur sehr geringe Ansprüche bei der gesetzlichen Rentenversicherung, wenn du nicht mehr arbeiten gehen kannst. Deshalb lohnt sich der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung, oft auch einfach BU genannt. Mit einer BU erhältst du im Falle einer krankheits- oder berufsbedingten Invalidität eine monatliche Rente.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung gehört zu den teureren Versicherungen. Aber: Die Beiträge berechnen sich nach Alter, Gesundheitszustand und Berufsgruppe. Je jünger und gesünder du also bei Vertragsabschluss bist, desto günstiger sind die Beiträge und desto vorteilhafter ist die Einstufung. Deshalb lohnt sich ein Abschluss in jungen Jahren.

Hausratversicherung – ein Nice-to-have

Wohnst du bei deinen Eltern? Dann kannst du diesen Absatz überspringen. Eine Hausratversicherung wird erst dann wichtig, wenn du eine eigene Wohnung hast. Doch auch dann ist eine Versicherung nicht unbedingt erforderlich. Die Hausratversicherung schützt bei Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Einbruch oder Vandalismus. Relevant wird diese Versicherung vor allem dann, wenn deine angeschafften Gegenstände höherwertig und -preisig sind und der Hausrat größer wird.

Kfz-Haftpflichtversicherung – ein Must-have bei eigenem Auto

Hast du ein Auto? Dann kommst du um eine Kfz-Haftpflichtversicherung nicht herum. Diese ist gesetzlich vorgeschrieben. Schon wenn du ein Auto anmeldest, ist die Versicherungsnummer notwendig. Der einzige Spielraum, der dir bleibt, ist die Wahl zwischen einer Teil- oder Vollkasko-Versicherung. Was du hier wählst, ist nicht nur abhängig von deinem Geldbeutel, sondern auch vom Alter deines Autos. Bei älteren Modellen lohnt sich eine Vollkaskoversicherung in der Regel nicht mehr.

Private Rentenversicherung – ein Nice-to-have

Die Rente mag zwar noch weit weg sein, Vorsorge in jungen Jahren schadet jedoch nicht. Die gesetzliche Rente wird für jüngere Menschen wie dich nicht mehr ausreichen, um deinen gewohnten Lebensstandard zu halten. Eine private Altersvorsorge ist deshalb langfristig betrachtet unverzichtbar. Viele Unternehmen bieten darüber hinaus eine betriebliche Altersvorsorge an. Diese ist zusammen mit der privaten eine wichtige Ergänzung zur staatlichen Rente. Ob du schon als Azubi in eine private Rentenversicherung einbezahlen willst oder deinen Berufsabschluss abwartest und dich erst nach der Ausbildung mit diesem Thema auseinandersetzt, bleibt dir selbst überlassen. Du solltest die private Altersvorsorge jedoch nicht aus den Augen verlieren.

Versicherungen gehören zum Erwachsenwerden dazu. Am Anfang mag es ein bisschen herausfordernd sein, abzuschätzen, auf welche Versicherungen es wirklich ankommt. Je mehr du dich mit dem Thema vertraut machst, desto eher wirst du auch hier einen Durchblick bekommen.

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