7 Tipps, um raus der Opferrolle zu kommen
Es ist Sonntagabend. Das Wochenende war schön. Doch du kannst dich nicht daran erfreuen. Beim Gedanken an Montag wird dir übel. Du willst nicht zur Schule. Du weißt schon jetzt, dass dir eine schlaflose Nacht bevorsteht. Nein, es liegt keine Klassenarbeit oder Prüfung an. Es ist viel schlimmer! Dir graut es vor dem nächsten Schultag, weil du dort Mobbing ausgesetzt bist – und zwar bereits seit Monaten. Du weißt dir nicht zu helfen, weil du nicht willst, dass es am Ende noch schlimmer wird. Lass uns deshalb das Thema Mobbing in der Schule genauer beleuchten und schauen, wie du dich aus der Mobbing-Falle befreien kannst.
Definition: Was ist Mobbing?
Mobbing kommt vom englischen „to mob“, was sich mit „anpöbeln“ oder „schikanieren“ übersetzen lässt. Man versteht darunter offene und subtile Handlungen gegenüber einer Person über einen längeren Zeitraum mit dem Ziel der sozialen Ausgrenzung. Mobbing kann jeden treffen. Die Formen von Mobbing sind unterschiedlich. Es gibt:
Stummes Mobbing
Beispiele: Du wirst ignoriert. Über dich wird gelästert. Du wirst bei anderen schlechtgemacht. Es werden Gerüchte über dich in Umlauf gebracht.
Verbales Mobbing
Physisches Mobbing
Wichtig: Von Mobbing ist erst dann die Rede, wenn solche Handlungen nicht einmalig, sondern mehrmals über einen längeren Zeitraum auftreten.
Die Auswirkungen von Mobbing
Bist du selbst Mobbing in der Schule ausgesetzt? Dann weißt du, dass Mobbing alles andere als ein Spaß ist. Die Auswirkungen auf Wohlbefinden, Gesundheit und schulische Leistungen können enorm sein. Sie unterscheiden sich von Fall zu Fall. Häufig auftretende Auswirkungen sind:
- sozialer Rückzug
- Verlust des Selbstvertrauens
- Ängste
- Leistungsabfall, z.B. schlechtere Noten
- Konzentrationsprobleme
- Schlafstörungen
- psychosomatische Auswirkungen, z.B. Übelkeit, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit
- Depressionen
7 Tipps, wie du dich gegen Mobbing in der Schule wehren kannst
Je länger Mobbing andauert, desto schwerwiegender sind die Folgen. Darauf zu hoffen, dass der oder die Täter irgendwann von alleine damit aufzuhören, kannst du nicht. Es ist besser, frühzeitig aktiv zu werden und gegen das Mobbing in der Schule vorzugehen. Was du tun kannst:
Gib dir nicht die Schuld
Wer Mobbing ausgesetzt ist, wird ins Abseits befördert. Das Gefühl der sozialen Isolation geht mit dem Gefühl der Schuld einher: Die anderen wenden sich von mir ab, also stimmt mit mir was nicht. Die Ursache von Mobbing hat jedoch in der Regel nichts mit dir als Betroffenen zu tun. Sie liegt vor allem beim Mobbenden. Häufig sind dessen mangelndes Selbstwertgefühl die Ursache dafür: Indem er dich schlechtmacht, fühlt er sich selbst besser. Wenn dir das klar ist, fällt es leichter, die nächsten Tipps zu befolgen.
Führe ein Mobbing-Tagebuch
Wende dich an Lehrer, Schulsozialarbeiter oder Schulpsychologen
Dieser Schritt mag dich viel Kraft kosten. Schließlich willst du kein Verräter und keine Petze sein – und damit am Ende vielleicht alles noch schlimmer machen. Aber nur, indem du andere hinzuziehst, besteht die Möglichkeit, dass der Mobbing-Albtraum endet. Mach es dem Täter nicht so leicht. Wende dich an deinen Klassenlehrer, den Vertrauenslehrer, den Schulsozialarbeiter oder Schulpsychologen und überlegt gemeinsam, mit welcher Strategie sich das Mobbing beenden lässt.
Ziehe Mediatoren hinzu
Falls es dir leichter fällt, dich jemand Jüngerem anzuvertrauen, kannst du dich auch erst einmal an einen Mediator an deiner Schule wenden. Mediatoren sind speziell ausgebildete Schüler, die andere Schüler dabei unterstützen, Lösungen bei Konflikten zu finden.
Weihe deine Eltern ein
Bitte deine Eltern um Unterstützung. Auch wenn es dir unangenehm ist, solltest du mit deinen Eltern reden. Vielleicht haben sie eh schon bemerkt, dass irgendetwas nicht stimmt und sich Sorgen gemacht. Vertraue dich ihnen an. Sie können für dich das Gespräch mit den Lehrkräften suchen und das Mobbing in der Schule auch an die Elternvertretung adressieren.
Suche dir Verbündete
Vermutlich hast du den ein oder anderen Freund an der Schule oder in der Klasse. Nicht alle sind gegen dich. Die meisten schauen vermutlich beim Mobbing in der Schule einfach nur zu oder weg. Sie haben Angst, dass ihnen dasselbe passieren könnte, wenn sie sich einmischen. Umso wichtiger ist es, dass du dich mit anderen zusammenschließt. Je mehr Verbündete du hast, desto schwerer hat es der Täter.
Stärke dein Selbstbewusstsein
Das ist wohl einfacher gesagt als getan. Wenn du über Monate gemobbt wirst, kratzt das ganz schön am Ego. Dein Selbstbewusstsein ist im Keller. Das ist genau das Ziel von Mobbing. Lass es nicht zu! Trau dir selbst etwas zu. Umgib dich mit Menschen, die dir guttun und dein Selbstvertrauen fördern. Vereinsaktivitäten und ehrenamtliche Tätigkeiten können ebenfalls dein Ego pushen. Je mehr du dein Selbstwertgefühl wiederherstellst, desto eher kannst du deinem Mobber souverän entgegentreten. Trainiere deine Schlagfertigkeit, um verbal zu kontern. Je weniger du dich in eine Opferrolle begibst, desto eher wird dem Täter die Lust vergehen, dich zu mobben.
Schulwechsel als Lösung?
Denkst du über einen Schulwechsel nach, um dem Mobbing ein Ende zu setzen? Ein Schulwechsel sollte der letzte Ausweg sein, wenn alles andere nicht hilft. Ein Schulwechsel ist für den Mobbing-Täter ein klares Zeichen des Sieges. Das Problem ist damit nicht vom Tisch. Der Mobber wird sich ein neues Opfer suchen. Und du kannst dir nicht sicher sein, ob das Thema Mobbing an einer anderen Schule keine Rolle spielt.