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Cashback vom Finanzamt während der Ausbildung
Steuererklärung… das klingt erstmal nach Papierkram und Erwachsenenzeug, oder? Wenn du aber in der Ausbildung steckst, kannst du dir mit der Steuerklärung Geld zurückholen. Das kann sich richtig lohnen. Lust auf Cashback? Dann erfahre jetzt, was du dafür tun musst.
Steuererklärung als Azubi: Muss das überhaupt sein?
Die Frage ist durchaus berechtigt. Und die Antwort darauf ist kurz: meistens nicht. Als Azubi musst du in den meisten Fällen keine Steuererklärung abgeben. Das liegt daran, dass Auszubildende häufig im ersten und zweiten Lehrjahr noch zu wenig verdienen. Der Grundfreibetrag, also das Jahreseinkommen, das nicht versteuert wird, liegt bei 12.096 Euro (Stand: 2025). Erst wenn dein Einkommen diese Grenze übersteigt, musst du dieses versteuern.
Aber Moment mal! Warum solltest du als Azubi dann überhaupt eine Steuererklärung machen? Ganz einfach: Weil Geld auf dich wartet – und weil der Papierkram und das Erwachsenenzeug gar nicht so kompliziert sind.
Deshalb ist die Abgabe einer Steuerklärung als Azubi sinnvoll:
1. Du kannst dir Lohnsteuer zurückholen
Wenn dir Lohnsteuer von deinem Ausbildungsgehalt abgezogen wurde, kannst du dir diese mit der Abgabe deiner Steuererklärung vom Finanzamt zurückholen. Solange du unter dem Grundfreibetrag liegst, bekommst du die komplette Lohnsteuer zurückerstattet. Klasse, oder?
2. Du kannst Werbungskosten absetzen
Viele Kosten, die dir durch die Ausbildung entstehen, kannst du steuerlich geltend machen und absetzen:
- Fahrtkosten zum Ausbildungsplatz oder zur Berufsschule
- Fachbücher und -zeitschriften
- Arbeitskleidung, wenn diese für die Ausbildung gebraucht wird
- Arbeitsmaterialien (z.B. Notizblöcke, Stifte, Taschenrechner)
- Laptop oder Tablet, wenn das Gerät für die Ausbildung gebraucht wird
- Bewerbungskosten (für die Ausbildung)
- Reise- und Verpflegungskosten für Dienstreisen während der Ausbildung
- Versicherungsbeiträge, die du selbst gezahlt hast
- Pauschale für dein Bankkonto
3. Du kannst erste Erfahrungen sammeln
Wenn du als Azubi schon anfängst, deine Steuererklärung zu machen, gewinnst du an Erfahrung. Die erste Steuerklärung während der Ausbildung ist meistens super einfach und ein guter Einstieg. Von dem, was du jetzt lernst, profitierst du auch bei deinen späteren Steuererklärungen.
Okay, überzeugt! Aber wie funktioniert das überhaupt mit der Steuererklärung? Ist das wirklich so viel Papierkram? Keine Sorge, es ist leichter als gedacht.
So gehst du die Sache an:
- Sammle Belege: Wichtige Quittungen und Rechnungen, z.B. für Arbeitsmittel und Fachliteratur, solltest du als Nachweis aufbewahren.
- Nutze ELSTER: Das ist das kostenlose Online-Portal des Finanzamtes. Damit kannst du recht einfach deine Steuererklärung erstellen.
- Teste Steuer-Apps: Mit Apps wie „Wiso“ oder „Taxfix“ kannst du im Handumdrehen deine Steuererklärung machen. Du wirst Schritt für Schritt durchnavigiert. Allerdings sind diese Apps kostenpflichtig. Angesichts der zu erwarteten Rückerstattung können sie jedoch eine Investition wert sein.
- Hol dir Unterstützung: Wenn du dir unsicher bist, dann such dir Unterstützung. Frag deine Eltern oder schau nach kostenlosen Beratungsangeboten für Auszubildende.
Halte dir vor Augen, was du mit deiner Steuerrückerstattung alles machen kannst. Das ist die beste Motivation. Nutze das Cashback zum Beispiel für die nächste Shopping-Tour, spare das Geld für den nächsten Urlaub oder nutze es, um dir dein erstes eigenes Auto zu finanzieren. Eine Steuererklärung als Azubi kann dir mehrere hundert Euro einbringen. Wenn auch die Abgabe für Azubis freiwillig ist, so ist sie eine echte Chance für dich, um dir deine Träume zu ermöglichen, und etwas über Finanzen zu lernen, was dir ein Leben lang was nützt.