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Einstellungstest: Tipps, Beispiele, Vorbereitung
Juhu, deine Bewerbung für deinen Wunsch-Ausbildungsplatz ist offenbar gut angekommen. Du wurdest vom Unternehmen eingeladen. Doch nicht etwa zu einem Vorstellungsgespräch, sondern zu einem Einstellungstest. Das wiederum verunsichert dich ein bisschen. Du hast schließlich keine Ahnung, was dich dort erwartet. So einen Test hast du noch nie gemacht. Dabei willst du ihn unbedingt rocken, um deinem Traum-Ausbildungsplatz einen Schritt näher zu kommen. Um dir die Unsicherheit zu nehmen, geben wir dir einen kleinen Überblick.
Was ist überhaupt ein Einstellungstest?
Mit einem Einstellungstest können Unternehmen herausfinden, welcher Bewerber am besten für die ausgeschriebene Stelle passt. Vor allem große Unternehmen nutzen diese Möglichkeit gerne. Denn sie bekommen meistens sehr viele Bewerbungen. Anhand von einem Einstellungstest können die Unternehmen eine Vorauswahl treffen, so dass sie im Anschluss nur noch mit einer überschaubaren Anzahl an Bewerbern in Vorstellungsgespräche gehen. Mit einem Einstellungstest lässt sich leicht prüfen, wie es um das Fachwissen, das logische Denken, die psychische Belastbarkeit und generell die Persönlichkeit eines Bewerbers steht.
Einstellungstest vs. Eignungstest: Ist das dasselbe?
Umgangssprachlich werden die beiden Begriffe synonym verwendet. Allerdings gibt es in der Tat Unterschiede:
- Eignungstest:
Eignungstests gibt es bei bestimmten Berufen, wie z.B. Polizist, Pilot, Zollbeamter, Feuerwehrmann. Mit diesen finden Unternehmen heraus, ob Bewerber für den jeweiligen Beruf geeignet sind. Zum Eignungstest können etwa Sporttests, aber auch Untersuchungen beim Arzt gehören.
- Einstellungstest:Bei einem Einstellungstest dagegen geht es Unternehmen weniger um die körperliche oder mentale Eignung für einen bestimmten Beruf, sondern vielmehr darum, eine Vorauswahl aus dem Pool der Bewerber zu treffen.
Welche Arten von Einstellungstests gibt es?
Einstellungstest ist nicht gleich Einstellungstest. Wenn du zu einem Einstellungstest eingeladen wirst, können ganz unterschiedliche Tests auf dich warten. Zu den gängigsten Tests gehören:
Kognitive Tests
Dabei werden deine geistigen Fähigkeiten auf die Probe gestellt. In diesen Tests geht es z.B. um Sprachverständnis, Rechenaufgaben, logisches Denken und Allgemeinwissen.
Persönlichkeitstests
Bei diesen Tests will man dich und deine Persönlichkeit besser kennenlernen. Wie reagierst du in bestimmten Situationen? Was motiviert dich? Wie arbeitest du im Team? Was sind deine Stärken und Schwächen?
Konzentrationstests
In diesen Tests versucht man herauszufinden, wie es um deine Aufmerksamkeit steht. Hier werden zum Beispiel Zahlenfolgen oder längere Texte eingesetzt, zu denen dir später Fragen gestellt werden.
Leistungstests
Diese Tests sind häufig berufsspezifisch. Oft erwartet dich hierbei eine praktische Aufgabe, die du lösen musst. So kann zum Beispiel bei der Bewerbung für einen Beruf in der IT eine Programmieraufgabe auf dich zukommen. Bei einer Bewerbung für eine Ausbildung im Verkauf sind Rollenspiele gängig. In kreativen Berufen kann dich eine gestalterische Aufgabe erwarten.
Assessment Center
Vor allem größere Unternehmen nutzen Assessment Center als Teil des Auswahlverfahrens. Für einen Assessment Center musst du einiges an Zeit einplanen. Denn hier warten gleich zahlreiche Aufgaben auf dich, z.B. Rollenspiele, praktische Übungen, Gruppendiskussionen oder Präsentationsaufgaben.
Welche Fragen und Aufgaben können auftreten?
Anhand der Bandbreite der Tests siehst du schon, wie verschieden die Fragen sein können. Manche Unternehmen wollen wissen, wie es um dein Allgemeinwissen steht. Hier sind vor allem Politik, Geschichte und Wirtschaft gefragt. Bei anderen musst du Zahlenreihen vervollständigen oder Textverständnisaufgaben lösen.
Es gibt jedoch auch berufsspezifische Aufgaben, die auf dich zukommen können. Bei technischen Berufen können Fragen zu deinem technischen Verständnis gestellt oder dein räumliches Denkvermögen auf die Probe gestellt werden, z.B. „Mit welchem Werkzeug würdest du die Aufgabe lösen?“. Bei kaufmännischen Berufen sind wirtschaftliche Basics gefragt. Vielleicht erwartet man dich mit einer Aufgabe in Prozentrechnung, z.B. „Wie hoch ist der Rabatt in Höhe von 15% für ein Regal, das 150 Euro kostet?“. In sozialen Berufen spielen Einfühlungsvermögen und Kommunikationsfähigkeit eine wichtigere Rolle. Als Test sind hier konkrete Fallbeispiele zur Konfliktlösung möglich, z.B. „Wie würdest du in dieser Situation reagieren?“.
Wie bereitet man sich auf einen Einstellungstest vor?
Auch wenn du nicht weißt, welche Fragen dich beim Einstellungstest erwarten, kannst du dich ein bisschen darauf vorbereiten.
Infos sammeln
- Frage beim Unternehmen nach, was dich erwartet.
- Schaue im Internet nach typischen Testaufgaben für deinen Wunschberuf.
- Sprich mit Freunden und Bekannten, die ähnliche Test gemacht haben.
- Durchforste die Unternehmenswebseite, um mehr über die Anforderungen zu erfahren.
Üben, üben, üben
- Es gibt im Internet jede Menge kostenlos verfügbare Übungstests.
- Nutze Bücher zur Testvorbereitung. Diese gibt es auch in der Bibliothek.
- Trainiere verschiedene Aufgabenformate, vor allem die, die du weniger beherrschst.
- Spiel die Test-Situation nach und lass dich von Freunden oder deiner Familie mit Übungsaufgaben testen.
Vor dem Test
- Pack alle Sachen zusammen, die du mitbringen sollst.
- Schau, wie du am besten zum Testort kommst und plane Zeit für die Anfahrt ein.
- Sorge für ausreichend Schlaf vor dem Test.
- Iss etwas Leichtes, das dir nicht schwer im Magen liegt, und genug Energie liefert.
- Trinke ausreichend Wasser.
Am Testtag
- Sei pünktlich!
- Bleib ruhig und entspann dich. Atme tief durch.
- Lies dir alle Aufgaben sorgfältig durch.
- Teile dir die Zeit gut ein. Verliere keine unnötige Zeit, wenn du nicht weiterkommst. Überspringe die Aufgabe und komm später darauf zurück.
Ein Einstellungstest ist eine Prüfungssituation. Dennoch solltest du Ruhe bewahren. Gib dein Bestes, aber lass dich nicht entmutigen, wenn du es nicht in die nächste Runde schaffst. Unternehmen haben oft nur eine überschaubare Anzahl an Ausbildungsplätzen, die sie bereitstellen. Sind diese hart umkämpft, ist es völlig normal, dass manche Bewerber leer ausgehen. Doch nur, weil es bei diesem Unternehmen nicht klappt, heißt das nicht, dass mit dir etwas nicht stimmt. Bleib dran und zweifle nicht an dir selbst. Ein anderes Unternehmen wartet bestimmt schon darauf, dich bald als Azubi willkommen zu heißen.